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Erfolgreiche Filmpremiere mit über 600 Besuchern

veröffentlicht am 17.01.2017

Bei eisigen Temperaturen haben wir am 8. Januar mit über 600 Besuchern, guter Stimmung und köstlichem libanesischem Essen, einer Spende des Akl-Restaurants, die Premiere unseres dritten Filmes gefeiert.

Die Filmemacher Miriam Pucitta und Michael Chauvistré haben mit einer Gruppe von geflüchteten und deutschen Jugendlichen aus unserer Einrichtung den Film „Gemeinsam einsam – Geschichten vom Zusammenkommen“ gedreht.

Sehr eindrucksvoll und authentisch gewährten die Protagonisten Einblicke in ihr Leben und ihre Träume. Wir freuen uns besonders, dass auch deutsche Jugendliche an dem Projekt beteiligt waren. Integration kann nur gelingen, wenn beide Seiten mitmachen, das haben die Mitwirkenden auf beeindruckende Weise demonstriert.

Die einführenden Worte von Herrn Küpper (Leiter Maria im Tann) und Frau Schwier (Dezernentin für Bildung, Kultur, Schule, Jugend und Sport) gaben Anlass zum kritischen Nachdenken und wurden mit viel Applaus unterstützt.

Stefan Küpper: „..In diesen Zeiten, in denen von einer Reihe von Menschen nationaler Egoismus gegen das Grundrecht von Menschen auf Flucht und Asyl ausgespielt wird, in denen verschiedene Kreise und Gruppierungen stolz und dankbar dafür sind, dass aufgrund der menschenverachtenden Politik etlicher Staaten und Gesellschaften es kaum noch Flüchtlinge nach Deutschland schaffen, müssen die Menschen guten Willens zusammenstehen und ihre Position deutlich machen. Anstelle des unverantwortlichen Geschwätzes von angeblich notwendigen und rechtmäßigen Obergrenzen für die Aufnahme von Flüchtlingen müssen wir deutlich machen, wo wir die Untergrenze von Menschenverachtung, Unchristlichkeit und Verweigerung von Menschenrechten sehen und alles daran setzen, dass sie nicht weiter unterschritten werden….“

Susanne Schwier: „…Integration ist Kernerarbeit, für beide Seiten! Wenn wir die Jugendlichen richtig fördern und begleiten, sind sie ein großer Gewinn für unsere Gesellschaft und sie werden in Zeiten des Fachkräftemangels auch dringend benötigt. Aber wir brauchen auch eine Offenheit in unserer Gesellschaft, wir brauchen mutige Ausbildungsbetriebe, die sich darauf einlassen, Jugendliche mit geringen Deutschkenntnissen und noch wackligem Bleibestatus zu beschäftigen. Deshalb bin ich froh, dass so viele Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt ihnen mit Empathie und Solidarität begegnen….“

„Nach Angaben des Innenministeriums leben rund 890.000 Flüchtlinge in Deutschland. In Relation zu den ca. 82 Millionen Einwohnern sind das gerade einmal 1,2 %.“

Diesen Zahlen füllte Frau Schwier auf sehr anschauliche und eindrucksvolle Weise mit Leben. Sie bat 6 Flüchtlinge auf die Bühne. Diese 1,2 % der Besucher standen nun den übrigen 98,8% gegenüber. Schwier: „Das kann doch keine Überforderung für eins der reichsten Länder der Welt sein!“

 

Besonderer Dank gilt unseren Kooperationspartnern: Der Bürgerstiftung Lebensraum Aachen, dem Internationale Zeitungsmuseum der Stadt Aachen, der Nadelfabrik des Fachbereiches Wohnen, Soziales und Integration der Stadt Aachen, dem Landschaftsverband Rheinland und der Viktor-Rolff-Stiftung.

 

Weitere Vorführungen:

Freitag, 20. Januar und Donnerstag, 26. Januar. Jeweils um 19 Uhr, in der Nadelfabrik am Reichsweg.

Anmeldungen unter: museumspaedagogik@mail.aachen.de oder Telefonnummer 0241-432 4998.

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